Von der Corona-Pandemie sind auch die für heuer geplanten Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestand des Pecherpfades Hölles betroffen. Aus Sicherheitsgründen und den gefordertern Covid19-Maßnahmen werden alle Feiern erst 2022 stattfinden. Doch auch in der veranstaltungsfreien Zeit gab und gibt es rund um die Pecherei einiges zu tun.
Während des Winters wurde das Vogelschutzprojekt fortgesetzt. Die Maßnahmen mit gezielter Fütterung seit 2013 haben sich positiv auf den Bestand ausgewirkt. Neben Amseln, Kohl-, Blau- und Haubenmeisen konnten heuer bei der Vogelzählung im Jänner erstmals nach vielen Jahren wieder Feldsperlinge und Stieglitze am Waldrand gesichtet werden. Auch mehrere Eichkätzchen nahmen das Futterangebot an.
Im Winter musste auch der erste alte Pechbaum, der noch ein „Grandl” (händisch herausgehackter Harzsammelbehälter am unteren Stammende) hatte gefällt werden. Das Stammende steht nun zur Erinnerung bei der Pecherkapelle.
Der Pecherpfad ist im Frühjahr dem Verein „Abenteuer Industrie” beigetreten, in dem sich die 24 bedeutendsten musealen Sehenswürdigkeiten des Industrieviertels zusammengeschlossen haben, um das historische Erbe unserer Vorfahren der Nachwelt zu erhalten.
Traditionell wurde am 1. Mai die nunmehr 25. Saison mit der Bearbeitung der ersten Schaubäume eröffnet. Heuer werden keine Pech-Mietbäume vergeben.
Die beiden Bezirkszeitungen widmeten dem Projekt im Jubiläumsjahr zu Saisonbeginn umfangreiche Berichte: Die NÖN am 5. 5. 2021 eine Reportage mit dem Titel „Wo das Pech für Glück sorgt”, die Bezirksblätter Wiener Neustadt brachten am 12. 5. 2021 ein Titelfoto und einen Bericht.
Die Gemeinde Matzendorf-Hölles honorierte im Jubiläumsjahr das Unesco-Kulturerbeprojekt und bezahlte in der Hochglanzbroschüre als Beilage der NÖN „Wohin im Sommer?” eine ganzseitige Einschaltung.
Der Historiker Mag. Werner Sulzgruber hat beim Pecherpfad angefragt und es wird in der Jubiläumsausgabe des Denkmalschutzvereines Wiener Neustadt, der heuer sein 100-jähriges Bestandsjubiläum feiert, über die Pecherei in Hölles und der Region in einem Bildbericht zu lesen sein.
Für das sein Buch „Die Schwarzföhre in Österreich“, das im kommenden Herbst im Kral-Verlag in Berndorf erscheinen wird, wurde der Pecherpfad von Dr. DI Herbert Kohlross eingeladen, fünf Beiträge zu verfassen.
Wenn alles klappt, wird der Pecherpfad am 12. 9. 2021 beim großen Holzkirtag im Gasthaus Buchegger in Tiefenbach bei Krumbach ganztägig mit Info-Stand und Schauvorführungen zu Gast sein.
2022 sollen die Jubiläumsfeierlichkeiten nachgeholt werden: Im März 2021 wird anlässlich des „Tag des Waldes” mit der Pflanzung eines klimafitten Zukunftswaldes für alle Neugeborenen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde begonnen, später soll es ein Pecherfest mit Treffen der letzten noch lebenden ehemaligen Berufspecher, Pecher-Workshops für jedermann und erstmals in Österreich „Waldbaden im Pecherwald" geben.