2. November 2007

Das Arbeitsjahr des Pechers: Die Winterarbeit

Im Winter bereitete sich der Pecher auf die sehr zeitintensive Frühjahrsarbeit vor. Dazu schärfte er seine Geräte (wie Anzschhacke, Rintler oder Röteleisen, Dexel) und hobelte die Pechscharten mit Hilfe eines Schartenhobels aus einem etwa 30 cm langen, gerade gewachsenen, möglichst astfreien Stück Weißkiefernholz. Dieses wurde auf der Schartenhobelbank festgespannt, um zu zweit mit dem schweren Hobel etwa 5 bis 8 cm breite, jedoch nur wenige Millimeter dicke Scharten unter ständigem Drehen des Holzstückes abhobeln zu können. An einer Längskante wurden die Scharten darüberhinaus mit dem Fürhackdexel zugeschnitten, um das spätere Einziehen in die Lass am Baum zu erleichtern. Bedenkt man, dass pro Pechbaum zwei bis vier Scharten erforderlich waren und manche Pecher bis zu 3.000 Bäume bearbeiteten, wird klar, dass es sich dabei um eine sehr langwierige und anstrengende Arbeit gehandelt hat, wenngleich auch mitunter alte Scharten weiter verwendet werden konnten. Doch auch diese mussten für ihre Verwendung vorbereitet und geputzt werden. Um sie geschmeidig zu halten, wurden die Scharten in Wasser eingeweicht und vor dem Verarbeiten in feuchte Tücher eingewickelt.

Der Winter wurde auch genutzt, um die Leitern zu reparieren oder neue Leitern anzufertigen. Es mussten die Leitersprossen aus Hartriegelholz, die aufgrund der mit Nägel versehenen Schuhe stark abgenutzt wurden, ersetzt werden. Auch die Schuhe wurden im Winter repariert und gepflegt.

Weiters wurden im Winter neue Pechheferl beschriftet, um Diebstahl zu verhindern.
Unmittelbar vor Beginn des Zeschens im Frühjahr ging er den Pechersteig ab und säuberte ihn von Stauden und Unterholz.

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