21. Juli 2008

Geschichte der Harzgewinnung I

Bereits in vorgschichtlicher Zeit lieferten die von Sturm und Blitz gefällten Stämme der Nadelhölzer den ältesten Völkern den mit Harz getränkten Kienspan als einziges Leuchtmaterial. Er wurde auch in den Salzbergwerken der Alpen zum Beleuchten der Stollen verwendet.
Das erhitzte und geknetete Harz wurde auch zum Kitten und Abdichten von Holzgefäßen und Booten verwendet. Durch archäologische Funde ist beöegt, das bereits vor 12.000 Jahren Lanzen-und Speerspitzen mit Harz befestigt wurden.
Auch das Wort "Kitt" ist auf den urindogermanischen Ausdruck für Baumharz "cwidu" zurückzuführen. Auch in der Bronze- und Eisenzeit diente das Baumharz als Kitt- und Klebemittel.

Die alten Ägypter hatten für den Harzfluss der Bäume sogar eine eigene Hieroglyphe. Sie verwendeten das Harz, das häufig aus der Aleppokiefer gewonnen wurde, neben einer Reihe anderer Stoffe zum Einbalsamieren ihrer Leichen.
Griechen und Römer verwendeten bereits Harz aus verschiedenen Gegenden (Frankreich, Italien, Kleinasien). Bei der Herstellung von Heilmitteln wurde Harz besonders von der Fichte und Tanne infolge seiner desinfizierenden Eigenschaften häufig gebraucht.
Für die Weinbereitung mit Harzzusatz gab es eigene Anleitungen. Schon die alten Griechen dichteten ihre Weinkrüge mit Harz.
In der Antike wurde Harz vor dem Weingenuss den Göttern geopfert. Die hochentwickelten Schmuckstücke der römischen Kaiserzeit waren mit Harz gekittet.

Auch im Mittelalter wurde Harz vielfach gebraucht. Die Alchimisten als mittelalterliche Chemiker und Goldsucher destillierten es und in Klosterlaboratorien und Apotheken wurden daraus verschiedene Arzneien hergestellt. Zu Heilzwecken, so zum Beispiel als Pflaster, wurden Harz, Wachs und Terpentin vermengt.

Weniger auf seine positiven Wirkungen aufbauend wurde das Pech auch als Angriffs- und besonders Verteidigungswaffe verwendet. Zu diesem Zweck waren die mittelalterlichen Burgen und Festungen an Mauern und Toren mit Vorbauten, den sogenannten Pechnasen, ausgestattet, aus denen siedendes Pech auf die Angreifer herunter gegossen wurde, oder man bediente sich des Peches auf Brandfackeln und Pfeilen.
Bis in die heutige Zeit hat sich das Harz durch seine antiseptische Eigenschaft in verschiedener Form als Volksheilmittel erhalten.

Aufgrund der vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten des Harzes suchte man schon nach Möglichkeiten, es vermehrt gewinnen zu können.

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